CUP HISTORY #20 I Das Favoritensterben
Siege von vermeintlichen Underdogs gegen die Favoriten sind keine allzu große Seltenheit mehr. In der Cup Saison 2006/2007 scheiterten jedoch gleich vier Bundesligisten in der 1.Runde an unterklassigen Vereinen. Neben dem SK Rapid war auch für SK Sturm Graz und FC Wacker Tirol sowie dem damaligen Bundesligaaufsteiger SCR Altach in Runde eins Endstation.
Die Grün-Weißen Wiener trafen dabei auf die noch in der Regionalliga Ost spielende First Vienna 1894 und hatten im Elfmeterschießen das Nachsehen. Nachdem es nach 120 Minuten 1:1 gestanden war, mutierte Vienna-Torhüter Oliver Fuka zum Helden, als er für den ältesten Fußballverein Österreichs den entscheidenden Penalty zum Sieg verwandelte. Zuvor mussten die Hütteldorfer ab der 32.Minute in Unterzahl antreten, da Jozef Valachovic nach Schiedsrichterbeleidigung die rote Karte gesehen hatte.
Auch der SK Sturm Graz blamierte sich in dieser Cup Saison mit einer Auftaktniederlage. Vor 4300 Besuchern im Kalsdorfer Sportzentrum mussten sich die Grazer beim damaligen steirischen Landesligisten SC Kalsdorf durch ein Goldtor in der 75.Minute mit 0:1 geschlagen geben.
Eine weitere Cup-Sensation fand ebenfalls in der Steiermark statt und brachte sogar das gleiche Ergebnis. Das Heimteam vom ASK Voitsberg aus der Regionalliga Mitte bezwang den Bundesligisten Wacker Tirol mit 1:0. Die Gäste hatten stark auf Rotation innerhalb ihres Kaders gesetzt, was vor allem dem Voitsberg-Trainer Kiessner ein Dorn im Auge war: „Es grenzt fast an Verhöhnung mit welcher Mannschaft Tirol hier angetreten ist. Dafür sind sie bestraft worden.“
Schlussendlich hatte dann auch noch der Regionalligist vom SV Feldkirchen den Bundesligaverein SCR Altach aus dem Bewerb geworfen. Das Match war ein wahres Wellenbad der Gefühle. Die Kärntner gaben nach Führung das Spiel zwischenzeitlich aus der Hand, schafften es per Ausgleich in die Verlängerung, um dann die neuerliche Führung wieder zu verspielen. Im Elfmeterschießen hatte der Underdog jedoch das bessere Ende für sich.
Für zwei andere Klubs der höchsten Spielklasse, dem GAK und der SV Ried, war es ebenfalls denkbar eng. Diese konnten sich schlussendlich jedoch knapp in der Verlängerung (GAK gegen Amstetten) bzw. im Elfmeterschießen (SV Ried gegen Blau Weiß Linz) durchsetzen.
Der Cup hat eben eigene Gesetze und macht auch nicht vor haushohen Favoriten halt…