CUP HISTORY #30 | Die Legendentruppe der Hütteldorfer
Am 6. Juni 1995 feierte der SK Rapid seinen letzten Titel im ÖFB-Cup. Die Hütteldorfer besiegten den DSV Leoben im Ernst-Happel-Stadion mit 1:0 vor 15.000 Zusehern.
Ein Weitschuss-Tor von Peter Guggi war eines der wenigen Highlights in einer sehr zähen und zerfahrenen Partie, als Rapid 1995 im Finale im Happel-Stadion auf den Zweitligisten DSV Leoben traf. Die Steirer neutralisierten die Hütteldorfer, die in der Meisterschaft in einem extrem knappen Finish nur einen Punkt hinter Meister Salzburg auf Platz drei gelandet waren, so gut es eben ging.
Rapid hatte nicht viele Chancen und Walter Schachner – der bei Leoben seine Karriere ausklingen ließ – prüfte in der zweiten Hälfte einmal Michael Konsel, der aber parierte. Rapid brachte das 1:0 über die Zeit, war Cup-Sieger und spielte sich in der Saison darauf im Europacup der Cupsieger nach Erfolgen u.a. gegen Sporting Lissabon, Feyenoord Rotterdam und Dinamo Moskau bis ins Finale durch. Dort verlor das Team von Trainer Ernst Dokupil dann mit 0:1 gegen Paris St. Germain, einem abgefälschten Schuss von Bruno N’Gotty sei Dank.
Hier die Startaufstellung der Hütteldorfer:
Tor: Michael Konsel: Absolute Rapid-Legende – holte mit den Hütteldorfern drei Meisterschaften und drei Cup-Siege und machte sich auch beim AS Rom einen Namen.
Abwehr: Peter Schöttel: Der vielleicht beste Abwehrspieler in der Geschichte des SK Rapid führte gegen Leoben die Defensive an. Aktuell ist Schöttel Sportdirektor der österreichischen Nationalmannschaft.
Abwehr: Zoran Barisic: Auch Zoran Barisic, aktuell Rapid-Sportdirektor, war damals in der Startelf und holte gegen Leoben seinen einzigen Cup-Titel. Darf dafür auf vier österreichische Meisterschaften verweisen.
Abwehr: Michael Hatz: Der heute 50-jährige Indie-Rock-Liebhaber absolvierte für Rapid satte 264 Spiele und kickte auch für die Admira und US Lecce in Italien. Darf sich ebenfalls österreichischer Meister nennen.
Mittelfeld: Dietmar Kühbauer: Über das damalige Finale sagt der heutige Rapid-Trainer: “Es ist sehr lange her, war eine unglaublich schöne Geschichte. So mancher Spieler war da noch nicht einmal geboren”
Mittelfeld: Peter Guggi: Der heute 53-Jährige war ganz und gar nicht als großer Torjäger bekannt – für die Hütteldorfer erzielte er schmale sieben Tore. Was völlig egal ist: Denn Guggi steuerte den entscheidenden Treffer bei.
Mittelfeld: Sergey Mandreko: Der Russe beackerte im Cup-Finale die linke Seite, heute würde man “Wing-Back” dazu sagen. Wechselte zwei Jahre nach dem Cup-Triumph zu Hertha BSC.
Mittelfeld: Stephan Marasek: Der Südstädter agierte als Mandrekos Gegenüber. Kickte zwischen 1993 und 1996 für den SK Rapid und sollte später für Freiburg, FC Tirol und Wüstenrot Salzburg auflaufen.
Mittelfeld: Andreas Heraf: Der aktuell vereinslose Coach ist nicht nur dreimaliger österreichischer Meister, sondern auch dreifacher Cup-Sieger. Lief insgesamt 233 Mal für die Hütteldorfer auf.
Stürmer: Maciej Sliwowski: Der Angreifer aus Polen kickte zwischen 1993 und 1996 für Rapid und kann auf 21 Tore in Grün-Weiß zurückblicken. Ließ seine Karriere im Jahr 2000 bei Hundsheim ausklingen.
Stürmer: Marcus Pürk: Mit 20 Jahren war Marcus Pürk im Cup-Finale blutjung und erst am Anfang seiner Karriere. Sollte später noch für Real Sociedad, Sturm Graz, 1860 München und wieder Rapid Wien kicken.