CUP HISTORY #6 | 1989: Die große Aufholjagd des FC Tirols
1989 wurde der Sieger im Cup noch in zwei Finalspielen ermittelt. Im ersten Spiel hatten die Niederösterreicher Heimrecht und setzten sich durch Tore von Aigner und Rodax mit 2:0 vor eigenem Publikum durch. Während die Admiraner bereits vom Titel träumten, sollte sich das Rückspiel zu einem geschichtsträchtigen Endspiel zu Gunsten der Tiroler entwickeln.
Am 23. Mai kam es zum Rückspiel, indem die Tiroler mittels ausverkauftem Tivoli zu Höchstleistungen gepeitscht werden sollten. Doch nach 13 Minuten vollendete der Stürmer der Gäste einen Angriff zum 1:0 für Admira Wacker. Die damals dominierende Mannschaft im österreichischen Fußball mit unter anderem Lindenberger, Pezzey, Lainer, Garger, Müller und Pacult stand nach nur wenigen Minuten mit dem Rücken zur Wand. Doch die Mannschaft von Trainer-Legende Ernst Happel erwachte mit dem Rückstand und es rollte Angriff um Angriff auf das Tor der Admira. So dauerte es nur knappe zehn Minuten, bis Pacult zum 1:1 ausgleichen konnte (23.). Die Innsbrucker ließen nicht locker und so konnten sie durch ein Doppelpack von Westenthaler noch in der ersten Halbzeit auf 3:1 stellen (31./37.). Die frenetischen Zuschauer hatten ihren Teil dazu beigetragen, dass der FC Tirol sich nun realistische Hoffnungen auf den Cupsieg machen durfte.
Auch die Halbzeitpause konnte den Tiroler Sturmlauf nicht unterbrechen. Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff spielte der Doppeltorschütze Westenthaler ideal auf Hörtnagl, der aus knapp 20 Metern zur 4:1-Führung traf (48.). Mit diesem Stand war der FC Tirol Cupsieger. Doch nur ein Treffer der Admiraner würde den Traum des Cups wieder in weite Ferne rücken lassen. Die Nerven der Gäste lagen blank. Nach einem rüden Foul von Schaub hatte Schiedsrichter Helmut Kohl keine andere Möglichkeit und zeigte die rote Karte (57.). Artner kritisierte die Schiedsrichterentscheidung so vehement, dass auch er unter die Dusche geschickt wurde. Neun Admiraner kämpften vergeblich gegen den Spielrausch der Happel-Elf an. Hansi Müller und Heinz Peischl erhöhten auf 6:1 (63./75.). Die Gäste sorgten mit dem 6:2 durch Gruber für den Schlusspunkt, konnten jedoch die Finalniederlage nicht mehr verhindern.
So mussten die Admiraner um Wolfgang und Walter Knaller, Baumeister und Rodax die Heimreise ohne den bereits sicher geglaubten Pokal antreten. Nach nur drei Tagen standen sich beide Mannschaften in der Meisterschaft wieder gegenüber. Auch in diesem Spiel war der Tivoli ausverkauft. Mit einem 2:2 konnte die Admira sich nicht für die dramatische Cup-Niederlage revanchieren und so konnte der FC Tirol sich auch über die Meisterschaft freuen.
FC Tirol – Admira Wacker 6:2 (3:1)
Innsbruck, Tivoli, 17.000 Zuschauer, SR Helmut Kohl
Torfolge:
0:1 Rodax (13.), 1:1 Pacult (23.), 2:1 Westerthaler (31.), 3:1 Westerthaler (37.), 4:1 Hörtnagl (48.), 5:1 Müller (63.), 6:1 Peischl (75.), 6:2 Gruber (84.)
FC Tirol: Lindenberger – Pezzey, Lainer, Garger, Streiter – Hörtnagl, Linzmaier, (65./Wazinger), Peischl – Müller, Pacult, Westerthaler
Admira Wacker: Knaller – Aigner, Artner, Graf (65. Oberhofer), Dötzl – Knaller, Baumeister (65./Gruber), Müller, Kern – Rodax, Schaub